Wie oft hatten wir das schon. Eine Zeitung schreibt groben Unfug. Die ersten Leute lesen diesen Artikel. Je mieser der Artikel, desto mehr Leute schreiben bei Twitter, Facebook oder Diaspora, was für ein mieser Artikel das doch war – jeweils mit Link.
Und genau hier ist das Problem. Nachrichtenseiten wie heise.de oder spiegel.de finanzieren sich vollständig über Werbung. Werbung wird üblicherweise danach bezahl, wie oft sie angeguckt oder angeklickt wird. Es gilt also: Nachrichtenseiten verdienen Geld damit, wenn Leute ihre Meldungen anklicken.
Je mehr Nachrichtenseiten also bei Themen polarisieren, für die sich Menschen, die viel Zeit um Internet verbringen, desto mehr Geld verdienen sie. Man muss sich also nicht wundern, wenn Spiegel-Online einen übelsten verriss über die Piraten schreibt. Das regt das viele Leute im Internet auf, und es hagelt Klicks. Klicks sind bares Geld.
Gegenmaßnahmen
Wie weise ich nun auf einen unfairen, oder unrichtigen Artikel hin, ohne den Betreiber der Seite für seinen schlechten Artikel belohnen? Ganz einfach: Klicks outsourcen.
Man könnte zum Beispiel den Artikel kopieren, auf die eigene Webseite stellen und den Link auf die eigene Webseite verteilen. Aber dies würde wohl urheberrechtliche Probleme nach sich ziehen. Einfacher ist es einen Web-Proxy zu verwenden. Dieser ruft den Artikel für mich auf, und setzt die Zählfunktion der Werbeanbieter außer kraft. Für an Anbieter sehen Tausende Besucher, die den Link anklicken aus wie ein einziger.
Beispiel Anonymouse
Der Webproxy Anonymouse bietet eine einfache Möglichkeit, um die Herkunft eines Seitenaufrufs zu verschleiern. Er reicht, um Werbeanbieter durcheinanderzubringen, ist aber kein Ersatz für andere Dienste wie JondoNym.
So sieht es aus:
Fazit: Abstimmung mit den Füßen
Man kann gute Artikel mit einem direkten Link belohnen, indem man dem Anbieter Klicks beschert. Unschöne Artikel sollten nicht mit einem Klick belohnt werden und nur über einen Webproxy weitergeben werden. So lohnen sich schlechte Artikel nicht mehr.