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Ich bin Uli König. Ich bin Informatiker und Politiker der Piratenpartei Deutschland. Von Mai 2012 bis Juni 2017 war ich Abgeordneter des Schleswig-Holsteinischen Landtages. Ich wohne in Stockelsdorf bei Lübeck.
Meine Funktionen im Landtag waren:
Ich war
Telefon: 04539 8082
E-Mail: mdl@ulikoenig.de
1981: Geburt, in einem kleinen Dorf bei Bad Oldesloe
Mutter: Hebamme
Vater: Klempnermeister, Doktor der Humanbiologie
2001: Abitur, Zeitarbeit
2002: Zivildienst, Beginn Informatik Studium Uni Lübeck
2006: Beitritt Piratenpartei Deutschland
2007: Gründung Piratenpartei Schleswig-Holstein, Beginn Vorsitz des LV
2009: Beginn Arbeit Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz in Schleswig-Holstein (ULD) (Aufsichtsbehörde für Datenschutz und Informationsfreiheit in SH)
2010: Abschluss Studium Master Informatik, Nebenfach Medieninformatik, Ende des Vorsitz des LV
2012-2017: Abgeordneter in den Schleswig-Holsteinischen Landtag
2017: Elternzeit
Meinen Public-Key zum senden von verschlüsselten E-Mails an mich finden Sie hier.
Fingerabdruck: 392B C3E3 3D90 A54E 7118 826F EBD9 6DA7 BFE2 0127

Spiele wie Pokémon Go die auf Augmented Reality basieren machen Spaß. Sie sorgen dafür, dass man sich bewegt und neue Orte entdeckt. Allerdings sollte man sich überlegen, was man mit der Smartphone-Kamera filmt, während man Pokémon Go spielt.
Pokémon GO ist ein Augmented-Reality-Computerspiel, das vom US-amerikanischen Softwareunternehmen Niantic für die Betriebssysteme iOS und Android entwickelt wird. Das Alternate Reality Game wird unter Zuhilfenahme von Standortdaten des GPS-Systems in dessen Empfangsbereich gespielt und nutzt Landmarken, Wahrzeichen und andere auffällige Objekte der materiellen Welt zur Gestaltung einer virtuellen Spielwelt, um in ihr virtuelle Figuren zu platzieren. Das Free-to-play-Spiel finanziert sich über In-App-Käufe. [Quelle: Wikipedia]
Was auf den ersten Blick ein unschuldiges Spiel aussieht, kann beim sich beim nähere hinsehen zum GAU für persönliche Daten, sowie Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse entwickeln. Wer Augmented Reality wie Pokémon Go spielt, hat keine Kontrolle, darüber, was mit den aufgenommenen Bildern passiert. Läuft man z.B. durch einen öffentlichen Park, sind die Bilder relativ unkritisch. Nutzt man jedoch die Pause, um am Arbeitsplatz Pokémons zu fangen, ist muss vorher sichergestellt werden, dass keine personenbeziehbaren Daten oder Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse von der Kamera erfasst werden. Das heißt: Bildschirm sperren, Whiteboard sauber machen, alle Aktendeckel in Schränken verstauen und die Schließen, sodass Ordnerrückseiten auch verdeckt sind.
Und ganz wichtig: Die Kollegen auch nur filmen, wenn diese vorher eingewilligt haben.
Auf dem Titelfoto habe ich alle bereiche meines Schreibtisches rot eingefärbt, die nicht ins Internet gehören. Möge sich jeder seine eigenen Gedanken machen, wie rot der eigene Schreibtisch wäre.
→ In der Praxis lassen sich diese Anforderungen in einer kurzen Pause am Arbeitsplatz kaum erfüllen. Sie wirken mindestens als große Spaßbremse. Als Arbeitnehmer sollte man sich gut überlegen, ob man im Büro oder auf dem Firmengelände nicht lieber die Finger von Augmented Reality Anwendungen wie Pokémon Go lassen sollte. [UPDATE] Die Kamera Funktion lässt sich in der Anwendung deaktivieren. Das Spiel funktioniert auch mit zugeklebter Kamera.[/UPDATE]
Hersteller beeinflusst, was gefilmt wird.
Über die Positionierung der Pokemons kann der Hersteller der Software sehr genau beeinflussen, was der Nutzer mit seiner Kamera filmt. Es ist durchaus denkbar den Nutzer dahin gehend zu beeinflussen, dass Büros in Google Streetview Manier erfasst werden. Pokemons tauchen ‚zufällig‘ immer da auf, wo noch Lücken in der Karte sind, oder sich offenbar etwas geändert hat. Es werden Büros gefilmt, zu denen der Arbeitgeber einem Fotografen oder Kamerateam niemals Zutritt erlaubt hätte. Auch der Kernbereich der ist betroffen. Wird ein Pokemon im unaufgeräumten Schlafzimmer links liegen gelassen, weil der Raum gerade nicht vorzeigbar ist? Eher nicht.
Es gibt bei Android und iOS keine Funktion eine Anwendung vom Internet zu trennen. Das Smartphone dauerhaft vom Internet zu trennen ist keine praktikable Lösung. Bei Android ist Netguard zwar in der Lage einzelne Anwendungen ohne Root-Rechte vom Internet zu trennen, das hilft in diesem Fall aber nicht weiter, weil Pokémon Go ohne Internet nicht funktioniert.
Welche Daten von der App an den Betreiber übertragen werden, kann kein Nutzer überprüfen. Ist das Smartphone im WLAN zu Hause oder in der Firma eingebucht, fallen größere Datenmengen, die übertragen werden, kaum auf. Auch wenn heute noch keine Bilder von der App übertragen werden, so kann der Hersteller dies jederzeit ändern. Auch ist es möglich, ein solches Verhalten Nutzer oder ortsbezogen zu aktivieren. Eine solche Regel könnte lauten: „Übertrage Fotos, wenn du im Gebäude der öffentlichen Verwaltung bist“. Oder: „Übertrage Fotos, wenn Benutzername mit Person aus Wikipedia übereinstimmt“. Solche Anweisungen lassen sich bei Tests der Anwendung kaum aufspüren.
Im Extremfall läuft im Hintergrund eine Gesichtserkennung wie FindFace aus Russland. Erkannte Gesichter werden über den Hersteller an die NSA weitergeleitet. Gehört das Gesicht zu einer Person auf der Todesliste der USA, gibt es einen Drohnenangriff. Macht der Staat, in dem sich der Nutzer befindet, zu viel ärger wird ein verdecktes Killerkommando losgeschickt. Von all dem kann und wird der Nutzer niemals erfahren. Er wird sich weiter über die gefangenen Pokémons freuen, dabei seine Umgebung filmen und Gesichter scannen. Das ist keine Fantasie, sondern bittere Realität.
Achtung: Es gibt auch andere Augmented Reality Apps, die im Zweifelsfall vertrauliche Daten übertragen können. So kann man sich mit Flightradar24 die Namen von Flugzeugen am Himmel angucken, Sunseeker zeigt den Sonnenverlauf in Abhängigkeit zur Jahreszeit und Wikitude blendet Wikipediaartikel ein. Der Unterschied ist, dass diese Apps nicht dazu einladen, sie andauernd und überall zu nutzen.
Die Datenschutzerklärung von Pokémon Go ist sehr dünn. Es beginnt damit, dass sie jederzeit geändert werden kann, und endet damit, dass persönliche Daten in die USA übertragen werden, was ohne Safe Harbor und Standard Vertragsklauseln illegal ist.
Die Datenverarbeitung in den USA birgt grundsätzlich das Problem, dass wir jegliche Einflussmöglichkeit über das, was mit unseren Daten passiert, verlieren. Während man nach EU-Recht eine Rechtsgrundlage für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten braucht, gilt in den USA das Verbots-Prinzip. Es ist erst mal jede Datenverarbeitung erlaubt, wenn es kein Gesetz gibt, dass diese verbietet.
Geheimdienste haben über den Patriot Act vollen Zugriff auf alle Daten.
Wer Augmented Reality Anwendungen wie Pokémon Go nutzt, hat keine Kontrolle darüber, was mit den aufgenommenen Bildern passiert. Es ist eine gute Idee diese Anwendung nur in der Öffentlichkeit zu Benutzern, nicht aber in Privaträumen, wie der eigenen Wohnung oder der Firma. Fremde Personen sollten nach nicht gefilmt werden.
Es ist sehr schade, dass der Überwachungsfetischismus einer kleinen Gruppe, einem den Spaß an einem so innovativen Spiel, wie Pokémon Go verdirbt. :(
Die nachfolgenden Angaben gelten, soweit nicht anders angegeben, für sämtliche Online-Publikationen von Uli König, insbesondere
Adresse:
Uli König
Treuholzer Str. 23
23847 Rethwisch
Telefon: 04539 8082
E-Mail-Adresse: Impressum@ulikoenig.de
Links auf meine Publikationen sind höchst willkommen und bedürfen auch keiner Erlaubnis oder Gebühren. Selbstverständlich werde ich auch niemanden deswegen abmahnen oder auf eine andere Weise dagegen juristisch vorgehen. Als Richtlinie hier gilt: Alle Inhalte, soweit nicht anders gekennzeichnet, stehen unter CC-BY Lizenz.

Vodafone (früher Kabel Deutschland) macht gerade groß Werbung für „Gigaspeed“. In der Praxis ist es eine sehr gute Idee sich die *-Texte genau durchzulesen.
In den Fußnoten steht z.b.: „Ab einem Gesamtdatenvolumen von mehr als 10 GB pro Tag behält sich Vodafone Kabel Deutschland vor, die Übertragungsgeschwindigkeit für Filesharing-Anwendungen bis zum Ablauf desselben Tages auf 100 Kbit/s zu begrenzen.“
Zum Vergleich, mit 10GB kann man ca. 85 Minuten Netflix in 4k Streamen. Was genau „Filesharing-Anwendungen“ sind, wird nicht geklärt. Der Definition nach ist dies zum Beispiel das Bittorrent Protokoll. Der Spieleentwickler Blizzard verteilt World-of-Warcraft über BitTorrent, id Software stellt größere Patches ebenfalls als Torrents bereit. Auch OpenOffice.org, LibreOffice und die meisten Linux Distributionen können per BitTorrent geladen werden.
Hier wird der Verbraucher bewusst in die Irre geführt. Es wird mit 100MBit/s Internet geworben. Viele Dienste werden jedoch hinterrücks gedrosselt.
Außerdem findet man in den Fußnoten diesen Kracher: „Für Internet & Phone 200 V behält sich Vodafone Kabel Deutschland zusätzlich vor, bei Überschreiten des monatlichen Datenvolumens von 1000 GB / Abrechnungsmonat die Anschlussbandbreite bis zum Ende des jeweiligen Abrechnungsmonats auf bis zu 10 Mbit/s im Download und bis zu 1 Mbit/s im Upload zu reduzieren.“
Auch hier wieder der Netflix Vergleich: 1000 GB entsprechen etwa 142 Stunden Netflix in 4k. Das hört sich erst mal nach viel an. Es entspricht ca. 4½ Stunden pro Tag. Bei einer Familie mit zwei Kindern ist dieses Volumen schnell erreicht. Zwei Serienfolgen und ein Film und schon ist das Volumen verbraucht. Auch hier wird wieder der Verbraucher getäuscht. Wer einen 200Mbit/s Anschluss bucht, erwartet nicht, dass nach 4½ Stunden Netflix Ende ist.
Quelle: https://kabel.vodafone.de/tarife/internet_und_telefon/200Mbit

Die Entscheidung der Briten die EU zu verlassen, markiert einen schwarzen Tag in der Geschichte von Europa. Als überzeugter Europäer schmerzt mich diese Entscheidung.
Wie dem auch sei, ich habe meine rosa-rote Brille aufgesetzt und versucht der Entscheidung etwas Positives abzugewinnen.
Im November hat 1 Pfund noch über 1,40 € gekostet. Vor der #Brexit-Abstimmung noch 1,31 €. Aktuell steht es bei 1,23 €. Das heißt, das Britische Pfund hat in den letzten Monaten ca. 15% an Wert verloren.
Dadurch ist für uns alles auf der Insel günstiger geworden. Essen, Übernachtungen, Kleidung, Treibstoff. Dieser Effekt wird sich bei Import-Gütern wie Treibstoff schnell ausgleichen. Andere Preise, wie Nahrungsmittel, lassen sich nicht so einfach anpassen, weil die Löhne und Gehälter innerhalb von UK nicht angepasst werden. Es wird sich aber in den kommenden Tagen lohnen die Preise von Konsumgütern wie Uhren, Fotoausrüstung oder Computern zu vergleichen.
Wer überlegt sich einen neuen Apple Computer oder ein iPhone zu kaufen kann hier in den nächsten Tagen sicher ein Schnäppchen machen, da die Hardware mit dem teuren Pfund nach UK importiert worden ist und jetzt zu den Kosten des günstigen Pfunds wieder exportiert werden kann.
Viele Unternehmen sind auf einen Sitz innerhalb der EU angewiesen. Steigt das Vereinigte Königreich aus der EU aus, ist unklar wie sich das auf den Zugang zum EU-Markt auswirken wird. Internationale Firmen, die nicht spekulieren, werden ihre Investitionen in UK solange stoppen, bis klar ist wie es weiter geht oder direkt in den übrigen 27 EU Staaten investieren statt auf einen positiven Ausgang der Wackelpartie in UK zu setzen. Das könnte den Finanzplatz Frankfurt stärken. Aber auch alle mögliche andere Regionen.
Ärzte, die sich ihr Gehalt in der Vergangenheit in UK aufgebessert haben, indem sie einmal im Monat eine Wochenendschicht übernommen haben oder gleich ganz auf die Insel gegangen sind, könnten in Zukunft eine Arbeitserlaubnis brauchen. Das ist bürokratisch und schreckt Fachkräfte ab, wenn sie es hier gute Jobs ohne Bürokratie bekommen können. Das gilt auch für Fußballspieler oder IT-Fachleute.
Die Briten haben in der Vergangenheit viele Projekte in Richtung „Mehr Europa“ ausgebremst, verwässert und immer eine Extrawurst bekommen. Wenn sie jetzt aus dem EU-Bus aussteigen und stattdessen mit dem eigenen Auto hinterherfahren, könnten wir gemeinsam Gas geben. UK kann hinterher fahren oder an der nächsten Kreuzung abfahren. Bremsen oder am Lenker ziehen geht aber nun nicht mehr. Das ist gut für die anderen 27 Staaten.
Trotz rosaroter Brille ist es schwer sich zu freuen. Es gibt ein paar Schnäppchen, die aber nicht über den bitteren Nachgeschmack hinwegtäuschen. Die junge Generation hat mehrheitlich für die EU abgestimmt und muss jetzt die Suppe auslöffeln, die ihnen die Alten eingebracht haben. Der Große EU-Bus wird den Brexit wegstecken. Ob das britische Auto allein klar kommt werden wir sehen. Vor allem, wenn die Schotten und Nord-Iren wieder zurück in den EU-Bus wollen.

Ein 500€ Schein. Wer von uns hat diesen schon einmal in der Hand gehabt? Nicht viele von uns. Auch im Alltag ist es eher umständlich mit einem 500€ Schein zu bezahlen. Wozu brauchen wir den dann noch? Als Rückversicherung.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit 2009 den Leitzins auf nahe Null gesenkt. Je geringer die Zinsen, desto günstiger kann man sich Geld leihen. Wer sich Geld leiht, macht dies um sich etwas dafür zu kaufen. Damit wird die Wirtschaft um so mehr angekurbelt, je billiger man sich Geld leihen kann. Die Zeche zahlen die Sparer. Sie bekommen keine Zinsen mehr für ihr Erspartes.
Nun sind wir endgültig bei Null angekommen und die Wirtschaft in Südeuropa läuft immer noch nicht gut. Eine weitere Senkung des Leitzinses würde zu negativen Zinsen führen.
Wer den Wert seiner Ersparnisse erhalten möchte, wird diese Bar von der Bank abheben. Sind dies nur ein paar 1000€, lässt sich dies auch mit 200€ und 100€ Scheinen erledigen. Will man jedoch 100.000 € abheben, wird dies richtig umständlich. In 200€ Scheinen wären das 500 Geldscheine. Nutzt man jedoch den 500€ Geldschein sind es nur 200 Scheine. Man spart also rund 60% des Volumens bei Lagerung und Transport ein.
Bei einer Einlage von 1000 € lassen sich auch die negativen Zinsen verschmerzen. Hat man aber 10.000 € auf der Bank liegen, ist ein Zinssatz von -1% pro Jahr schon sehr teuer. Es bedeutet, dass die Bankgebühren für die Einlage von 10.000€ auf 100€ pro Jahr steigen. Ein Bankschließfach bekommt man auf der anderen Seite schon für unter 50€ pro Jahr.
Hebt man sein Geld bar ab und gibt es nicht aus, entzieht man es dem Wirtschaftskreislauf. Banken können es nicht jemand anderem leihen, der es dann wieder nutzt, um etwas zu kaufen.
Quarks & Co hat dies 2009 sehr gut erklärt:

Bei einem Negativzins von -1% pro Jahr lohnt sich so ein Schließfach ab einer Einlage von 5000€. Das Problem: Je größer ein Schließfach ist, desto teurer wird es. Auch ein Tresor Zuhause ist problematisch, weil der Anschaffungspreis für einen sicheren Tresor sehr hoch ist und die Einbruchszahlen gerade deutlich steigen.
Die Abschaffung des 500€ Scheines treibt die Kosten für die Lagerung und den Transport von größeren Mengen Bargeld in die Höhe. Und genau das ist das Ziel der EZB: Sie will einen Bank Run der Sparer so teuer wie möglich machen. Damit wird es möglich, negative Zinsen einzuführen. Der Bürger kann sich davor nur noch mit großem Aufwand mit der Flucht ins Bargeld schützen.

Ich am 1.Mai ein paar Belichtungsreihen gemacht und diese in das HDR Efex Pro aus der Nik Collection geworfen. Das Ergebnis sieht so aus.
Die volle Auflösung gibt es, wenn du auf das Foto clickst.